Schulgeschichte

 

Das Bedürfnis einer allgemeinen Volksbildung erwachte in der Zeit der Reformation. Luther richtete an die Bürgermeister und Ratsherrn aller Städte in Deutschland die Forderung, christliche Schulen einzurichten. Ansätze zur Volksschule gab es bereits vor der Reformation. Sowohl die Kirche als auch die Ortsgerichte benötigten Leute, die schreiben konnten.

Seit der Gründung der Stadtschule, insbesondere aber seit dem Erlaß des Schulgesetzes von 1873 hat sich das Volksschulwesen außerordentlich entwickelt. Mit dem Wachstum der Bevölkerung erhöhte sich auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder.

1866 erbaute man die 1. Bürgerschule (Pestalozzischule), Ostern 1893 wurde die 2. Bürgerschule (Parkschule), am 19. August 1897 die 3. Bürgerschule (Lessingschule) und am 2. Mai 1905 die 4. Volksschule (Schliebenschule) eingeweiht.

Quelle: Auszug aus H. Heidrich (1925): “Bilder aus der südlichen Oberlausitz. Eine Heimatkunde der Stadt und Amtshauptmannschaft Zittau.” (4. Auflage, Druck und Verlag von Haupt & Schwager, S. 204-209)

 

 

Schulchronik

 

1900 – Beschluss zur Errichtung eines neuen, erweiterungsfähigen Schulgebäudes für die “Böhmische Vorstadt” in Zittau

1901 – Fertigstellung des Schulgebäudes

1902 – Indienststellung der Schule nicht wie geplant als 4. Bürgerschule, sondern als Haus II der 2. Zittauer Bürgerschule (Parkschule)

1905 – Schule wurde eine selbständige Einrichtung, Planung der erforderlichen Erweiterung der Schule

1908 – Einweihung des Erweiterungsbaus (heutiges Haus II), Namensvergabe “Schliebenschule” zu Ehren des Kultusministers von Sachsen, Richard von Schlieben

Unterricht in reinen Mädchen- und Jungenklassen bis Ende des 2. Weltkrieges, die Bürgerschulen Zittaus erhielten die Bezeichnung “Volksschulen”.

1916 – Unterbringung von Soldaten in der Turnhalle, Nutzung der Schliebenschule als Lazarett

1945 – Wiederaufnahme des Unterrichts, im Zusammenhang mit der demokratischen Schulreform in der SBZ wurde die 4. Volksschule in die 4. Grund- und 4. Mittelschule umgewandelt

Aufhebung der Trennung in Jungen- und Mädchenklassen.

Das gegliederte Schulsystem verschwand im Herbst 1946 zugunsten eines komplexen Einheitsschulsystems, bestehend aus mehreren einheitlich organisierten Schulformen.

 

Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule vom 1. Juli 1946 bis zum 2. Dezember 1959

Gesetz über die Schulpflicht in der Deutschen Demokratischen Republik vom 15. Dezember 1950 bis zum 2. Dezember 1959

1959 – “sozialistische Schulreform der DDR”, Teilung in 4. und 6. Oberschule

Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der Deutschen Demokratischen Republik vom 2. Dezember 1959 bis zum 25. Februar 1965 (erstes Schulgesetz der DDR)

1965 – “Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem”

1970 – Einführung der Bezeichnung “4. und 6. Polytechnische Oberschule”, Rekonstruktion beider Schulgebäude in den 80er Jahren (außer dem Mittelteil)

1988 – Zusammenschluss der beiden Schulen zur 6. POS

1992 – Betrieb der “Schliebenschule” als Gymnasium

1993 – auf Beschluss des Stadtparlaments erfolgt die Verleihung des Namens “Richard-von-Schlieben-Gymnasium”

2001 – Entschluss wird gefällt, das Gymnasium als solches ab 2006 zu schließen und keine neuen Schüler ab 2001 einzuschulen, Teile davon sollten eventuell am “Christian-Weise-Gymnasiums” weiter betrieben werden

2005 – Schließung des “Richard-von-Schlieben-Gymnasiums”

 

 

 

2007 – Vorschlag im Stadtrat, die “Wilhelm-Busch-Grundschule” soll in das Haus I der Schliebenschule ziehen, in die ehemalige 4. POS, und das zweite Haus, die frühere 6. POS, soll als Mittelschule ausgebaut werden

2009 – Sanierung der “Schliebenschule”, Abbruch des alten Zwischenbaus sowie die Entkernung des Altbereiches, Trockenlegung, Erneuerung des Daches und der Fassade

2011 – Eröffnung Haus I und neuer Turnhalle als Schulzentrum “Richard von Schlieben” mit Wilhelm-Busch-Grundschule und Hort

2017 – Einweihung Haus II zur “Richard-von-Schlieben-Oberschule” und Einzug der Oberschule am Burgteich

Quellen: Roland Kern, Oderwitz (http://www.orlandos.de)
und Artikel aus sz-online/Sächsische Zeitung (http://www.sz-online.de)